Katerchen

Wir hatten ein Mäuseproblem und trotz den Hunden waren immer wieder welche in Garage, Garten und Hecken. Also wenn ich vor irgendwelchen Tieren Panik habe, dann bestimmt Zecken (egal in welcher Form) und Mäusen!
Katzen mag ich auch nicht besonders, weil Hunde manchmal die Angewohnheit haben sich in der Hinterlassenschaft einer Katze im Freien zu wälzen oder den Kot sogar auszugraben und zu fressen… Iiiigitt! Und ihr Kot und Urin stinkt furchtbar, im Gegensatz zu der eines Hundes. Meine Hunde mögen Katzen auch nicht besonders. Außer das Vertreiben an der Terrassentür, wenn es eine wagt mal vorbeizuschleichen.Meistens dauert die Bell-Attacke mehrere Minuten und wehe ich würde sie dann laufen lassen.
Naja, geliebtes Viehzeug.
Da wir hier auf dem Land sind, sprach sich unser Mauseproblem und meine Panik schnell herum. Nur, was tun? Gift? Nein, Kinder und Hunde, Gift geht da nicht. Fallen? Naja, die müsste jemand aufstellen und wieder einsammeln. Ich bestimmt nicht. Jeder hier aus der Umgebung sagte mir, dass eine Katze wohl die einfachste, schnellste und beste Lösung wäre, denn Mäuse gibt es hier immer wieder.
So kam ich durch eine Bekannte an Zorro.
Schwarz-weiß, menschen- und katzenfeindlich, hundefreundlich, beißt, kastriert, suberkeitsfanatisch, ist eigentlich fast nie im Haus anzutreffen, begnadeter Mäusefänger und letzte Woche unter den Bus gekommen. Genäht mit 4 oder 5 Stichen am linken Hinterlauf.
Ok, bevor das Tierheim wartete, weil grundlos beißende Kater ein Problem sind, dachte ich, ich könnte Zorro seine Freiheit und sein Fressen auch hier in Mausehausen spendieren.
So zog Zorro bei uns in die Garage. Sehr zum Misstrauen meines Mannes. „WAAAS? Ein Kater? NIEMALS!“ Zorro in der Garage bekam von Mann noch am gleichen Abend seinen Kratzbaum aufgebaut, und als Lohn eine vorzeige Schmuseeinheit von Katerchen (der, der angeblich nie schmust, und keine Zuneigung zeigt!)Am nächsten Tag bekam er dann dauerhaft von meinem Mann Asyl, aber auch einen neuen Namen, denn Zorro wäre kein Name für diesen Kater. Felix, der Glückliche, weil er hier in Mausehausen das Glück gefunden hätte, meinte mein Mann-Schatz.
Ok.
Das Schmusen ging so weiter und ein kurzer Anruf bei der Vorbesitzerin klärte: „Er kennt keine Männer!“ Aha. Deswegen die spontane Wesensänderung gegenüber meinem Mann. Der Kater ist schwul??!
Katerchen kam an einem Samstag. Also ging ich noch Katzenklos, Streu, Futter und Spielzeug besorgen. Katerchen war im Paradies. Wir stellten relativ schnell fest, dass er immer fressen will, immer ein absolut sauberes Klo antreffen möchte und benutzte Klamotten im Kratzbaum oder Ex-Zeitungskorb als Schlaf- und Kuschelunterlage bevorzugt. Außerdem trinkt er aus dem Wasserhahn und wäscht seinen ganzen Kopf, seine Brust und Vorderpfötchen mit Freuden unter laufendem Wasser oder Dusche. Ich entwurmte und entzeckte ihn freiwillig, denn wer will den noch mehr Ungeziefer im Haus?
Die Hunde lernten auch schnell ein neues Mitglied im Rudel zu haben. Wenn ihn lautes, grundloses Gebell von unserer weißen Intelligenzhündin nervt, wir diese mal kurz abgewatscht. Links, rechts mit der Pfote….RUHE!
In der Beziehung hat Katerchen in 5 Tagen mehr geschafft als ich und ein Anti-Bell-Halsband in 4 Jahren.
Das Beste kommt noch: Katerchen kommt immer wenn man ihn ruft! Auch nach stundenlangem Mäuse jagen oder rumstreunen. Entweder geht er nicht weit weg, oder er weiß instinktiv, wenn es dann Zeit wird, wieder heimzukommen. Seltsam. Seltsam jedenfalls für mich, die jahrelang mit drei Hunden lebt, die regelmäßig weglaufen, unkontrolliert bellen, fast nie hören wenn man ihnen Komandos gibt, nur schmusen wollen und immer ziemlich lebhaft durch die Gegend wuseln, ohne Ruhe und Entspannung zu kennen. Außer vieleicht Tiefschlaf, bei dem kräftigt geschnarcht wird. Katerchen bringt eine angenehme Ruhe, entspannte, gelassene Intelligenz und angenehmen Respekt in unser Haus. Er beißt nicht, kratzt uns nicht, auch wenn das ja behauptet wurde und hat auch nichts mit dem Kater gemein, der mir beschrieben wurde. Nur die Narbe am Bein die ist eine Tatsache, die ihn aber vieleicht und hoffentlich von allen Verkehrteilnehmern und Bussen vernhält.
Katerchen wird schon geliebt, vermisst, wenn er bei Dämmerung nicht sofort kommt und verwöhnt.
Ein glücklicher FELIX eben.
2011-05-17 17.26.04

Hautnah

Ich habe ihn endlich: „Hautnah“ mit Julia Roberts und Jude Law. Wie war das? Wenn Du auf Liebe auf den ersten Blick glaubst, wartest Du ewig…..

Hier mal eine Beschreibung aus der Amazon-Redaktion:
In Hautnah, Mike Nichols’ bissiger Adaption von Patrick Marbers Theaterstück und der sicherlich besten Arbeit dieses Oscar-gekrönten Regisseurs seit Jahren, tun sich vier extrem gut aussehende Menschen einander extrem schreckliche Dinge an. Anna (Julia Roberts) ist eine Fotografin, die sich darauf spezialisiert hat, Porträts von Fremden anzufertigen; Dan (Jude Law) ist ein Autor von Nachrufen, der gerne Schriftsteller wäre; Alice (Natalie Portman) ist eine amerikanische Stripperin, die nach einer üblen Beziehung frisch in London eintrifft; und Larry (Clive Owen) ist ein Dermatologe, der unter den unwahrscheinlichsten Umständen seine Liebe findet. Als sich ihre Pfade kreuzen, entsteht eine Schwindel erregende Supernova der Emotionen, wobei Nichols und Marber geschickt verschiedene Szenen aus ihrem Leben konstruieren, welche sie immer wieder in den verschiedensten Verquickungen von Leidenschaft, Herzschmerz, Wut, Trauer, Rache, Vergebung, Betrug und – vor allem – brutaler Ehrlichkeit zusammen führen. Nach der Hälfte des Films fragt man sich, weshalb man sich eine derart tragisch schöne Geschichte anschaut, denn bei Hautnah wurden die seltsamsten, ekelhaftesten und kaputtesten Teile aller vergangenen Beziehungen in einem Film vereint. Demnach wird es den vier Hauptdarstellern überlassen, den Zuschauer tiefer in die Handlung zu ziehen – was allen einigermaßen gut gelingt, aber Jude Laws und Cligve Owens Charaktere machen alles wieder wett. Law beweist erneut, dass er als charmanter, unmoralischer Arsch mit einem Hang zu Manipulationen einfach hervorragend ist, und Owen ist schlichtweg brillant als jener Charakter, der sich am meisten an zerstörerischen Beziehungen hochzieht – egal, ob er der gebende oder nehmende Part ist. –Mark Englehart