Die Schmuser -Sonntagsgeschichte

Immer wieder gerne gelesen und vorgelesen….

Die Schmusegeschichte
von Claude Steiner / Heinz Körner

Vor langer Zeit lebten die Menschen auf
dieser Welt zufriedener und glücklicher als
heute. Jedem wurde damals bei der Geburt ein
kleiner und warmer Sack mit auf den
Lebensweg
gegeben. In diesem Sack befanden sich
unzählige warme Schmuser, die jeder seinen
Mitmenschen verschenken konnte, wann es ihm
beliebte.
Die Nachfrage nach diesen Schmusern war
groß,
denn wer einen geschenkt bekam, fühlte sich
am ganzen Körper wohlig warm und liebkost.
Wenn einer ausnahmsweise einmal zu wenig
Schmuser geschenkt bekam, lief er Gefahr,
sich eine schlimme Krankheit einzuhandeln,
die zu Verschrumpelung, Verhärtung und gar
zum Tode führen konnte. Aber zum Glück war
es
damals leicht, Schmuser zu bekommen.
Immer, wenn einem danach war, konnte man auf
einen anderen zugehen und um einen Schmuser
bitten. Der andere holte selbstverständlich
einen aus seinem Sack, und sobald man sich
diesen Schmuser zum Beispiel auf die
Schulter
gelegt hatte, fühlte man sich wohl und bekam
ein rundum gutes Gefühl.
Die Menschen erbaten oft Schmuser
voneinander; und da sie auch freigiebig
verteilt wurden, war es kein Problem,
genügend davon zu bekommen. Alle Menschen
fühlten sich die meiste Zeit wohl, glücklich
und liebgehabt, bis eines Tages eine Hexe
darüber sehr böse wurde. Sie hatte nämlich
einen großen Vorrat an Tinkturen und Salben
für diejenigen, die tatsächlich einmal krank
wurden, doch brauchte kaum jemand ihre
Mittel. Sie begann deshalb den Menschen
einzureden, dass ihnen die Schmuser bald
ausgehen werden, wenn sie weiter so
freigiebig damit sind. Und die Menschen
glaubten ihr seltsamerweise.
Sie fingen an, über ihre Schmuser zu wachen
und nicht mehr so großzügig damit umzugehen.
Viele beobachteten neidisch ihre
Mitmenschen,
wenn diese anderen einmal einen Schmuser
schenkten, wurden oft böse und machten ihnen
Vorwürfe. Diese wollten ja ihren Eltern,
Kindern und Partnern nicht weh tun und
bemühten sich, anderen keine Schmuser mehr
zukommen zu lassen.
Die Kinder lernten das schnell von ihren
Eltern. Sie merkten, dass es scheinbar
falsch
ist, seine Schmuser all denen zu
verschenken,
die danach Lust hatten. Obwohl immer noch
jeder in seinem Sack genügend Schmuser fand,
holten die Menschen immer seltener einen
hervor. Die Folgen waren schrecklich. Immer
weniger Menschen erhielten die Schmuser, die
sie brauchten, immer mehr fühlten sich nicht
mehr warm, glücklich und liebkost. Viele
wurden krank und einige starben gar an
Schmusermangel.
Die Hexe konnte jetzt viele Arzneien
verkaufen, merkte aber bald, dass sie gar
nicht zu helfen schienen. Natürlich wollte
sie auch wieder nicht, dass die Menschen
starben. Wer sollte denn dann ihre
Mittelchen
kaufen?
Sie erfand also etwas Neues. Kalte Fröstler.
Sie verkaufte jedem einen Sack mit kalten
Fröstlern. Die Fröstler sahen genauso aus
wie
die Schmuser, nur gaben sie den Menschen
kein
warmes und liebkosendes Gefühl, sondern ein
kaltes, fröstelndes.
Aber sie ließen immerhin die Menschen nicht
mehr verschrumpeln und sterben. Wenn jetzt
jemand einen warmen Schmuser haben wollte,
konnten ihm die Leute, die Angst um ihren
Schmuservorrat hatten, statt dessen einen
Fröstler anbieten. Oft gingen zwei Menschen
aufeinander zu in der Hoffnung, vom anderen
einen Schmuser zu bekommen, doch dann
überlegte es sich der eine oder andere noch
mal, und am Ende gaben sie sich nur kalte
Fröstler.
Zwar starben kaum noch Menschen an
Schmusermangel, weil sie ihn einigermaßen
mit
Fröstlern ausgleichen konnten, aber die
meisten fühlten sich nicht mehr wohl, liefen
verbittert und vom Leben enttäuscht umher.
Schmuser waren ungeheuer wertvoll geworden.
Eltern ermahnten ihre Kinder, sich genau zu
überlegen, wem sie einen Schmuser geben.
Paare wachten eifersüchtig über den
Schmuservorrat des anderen.
Kinder neideten ihren Eltern die Schmuser,
die sich diese gegenseitig gaben. Früher
waren oft viele Menschen in Gruppen
zusammengekommen, ohne sich darum zu
kümmern,
wer wem Schmuser schenkte. Jetzt schlossen
sich alle zu Paaren zusammen und behielten
misstrauisch ihre Schmuser für sich. Wer
versehentlich oder weil er gerade Lust dazu
hatte, einmal einem anderen einen Schmuser
gab, fühlte sich auch gleich danach
schuldig,
weil er wusste, dass ihm sein Partner das
übel nehmen würde.

Und wer keinen freigiebigen Partner finden
konnte, musste sich Schmuser kaufen, wenn er
welche wollte, und für das Geld Überstunden
machen. Einige Leute wurden irgendwie
beliebter als die anderen und bekamen eine
Menge Schmuser, ohne selber welche hergeben
zu müssen.
Sie verkauften dann ihre Schmuser zu hohen
Preisen. Ein paar ganz raffinierte Menschen
hatten eine Idee: Sie Sammelten kalte
Fröstler, die ja recht billig und in Mengen
zu haben waren und verkauften sie für viel
Geld als warme Schmuser. Diese scheinbar
warmen und flauschigen Schmuser waren in
Wirklichkeit nichts weiter als
Plastikschmuser oder Schmuserimitationen und
schufen noch mehr Probleme.
Sie hinterließen nach ihrem Gebrauch das
Gefühl, etwas verpasst zu haben, machten
regelrecht süchtig danach, immer wieder und
immer mehr davon zu kaufen. Viele starben
schließlich, weil sie einfach zuviel
Plastikschmuser verbraucht hatten.
Über diese Süchtigen regten sich zwar die
„normalen“ Menschen furchtbar auf,
aber sie konnten weder die Plastikschmuser
aus der Welt schaffen noch das Bedürfnis
danach. Allzu oft passierte es, dass sich
zwei Menschen trafen, um warme Schmuser
auszutauschen und ein gutes Gefühl zu
bekommen, benützten aber dafür
Plastikschmuser. Nach den ersten Minuten
oder
Stunden spürten sie dann, dass ihnen nur ein
kaltes, fröstelndes und leeres Gefühl
geblieben war, das sie so schnell wie
möglich
wieder loswerden wollten.
Deshalb kauften sie schnell neue und
gerieten
in einen Kreislauf, aus dem sie alleine
niemals herausfinden konnten. Überhaupt gab
es in dieser Zeit viel Verwirrung unter den
Menschen.
Keiner fand sich mehr so zurecht, wie es
früher gewesen war. Und alles nur, weil die
Hexe ihnen eingeredet hatte, es gäbe nicht
genügend warme Schmuser!

Vor kurzem kam nun eine Frau zu uns, die
offensichtlich noch nichts von der Hexe
gehört zu haben scheint. Sie sorgt sich
überhaupt nicht um ihren Schmuservorrat und
verteilt sie so freigiebig, wie niemand
sonst, sogar ohne darum gebeten worden zu
sein. Man nennt sie die Hippiefrau.
Die Erwachsenen waren anfangs sehr
verärgert,
gibt doch diese Frau den Kindern die fixe
Idee, es gäbe immer genügend Schmuser in
ihren Säcken. Die Kinder mögen diese Frau
sehr und lernen langsam wieder, dass es
immer
ausreichend Schmuser geben wird. Doch die
Erwachsenen sind schon so verhärtet und
festgefahren in ihren Vorstellungen, dass
sie
die der Botschaft Hippiefrau nicht
begreifen.
Jetzt wird sogar ein Gesetz erlassen, das
den
verschwenderischen Gebrauch von Schmusern
unter Strafe stellt. Es soll die Kinder
davor
schützen, ihre Schmuser zu vergeuden.
Zum Glück kümmern sich nicht alle Kinder um
dieses Gesetz, und wir können hoffen, dass
auch die Erwachsenen sich langsam wieder an
die Zeit erinnern, in der sich jeder wohl
und
liebgehabt fühlte, weil es warme Schmuser in
Hülle und Fülle gab.
Werden wir endlich wieder damit beginnen, so
viele Schmuser zu verschenken, wie jeder
braucht?
Fangen wir doch heute schon damit an, sooft
wie möglich in unseren Schmusersack zu
greifen! ICH WÜNSCHE DIR EIN SUPER
SONNTAG!

"Sauberes Hähnchen" und "schlotziges Gemüse"

Meine Putzfrau ist eine ganz prima Frau. Sie ist eigentlich das Gegenteil von dem, was man unter einer dreifachen Mutter, russischer Herkunft erwarten möchte. Sie weiß instinktiv, was zu tun ist. Welche Wäsche welchem meiner Kinder gehört, obwohl ich da schon selbst ins trudeln komme. Fast Alles ist gleich groß… Sie weiß, wieviele Hemden der Kleiderschrank meines Mannes birgt und wieviele herrenlose Socken sich im Schlafzimmer finden lassen. Sie findet immer neue Vertecke für wichtige Dinge, wie z.B. einen ganzen Pack Klopapier, der einfach nicht mehr aufzufinden ist. Oder Putzmittel, die schonmal an Kleiderhaken hängen, zusammen mit den Handyladekabeln. Sie findet immer neue Mützen, Jacken und Schals der Kinder, beim Abholen aus dem Kindergarten, auch wenn sie nicht alle uns gehören und ich dann schonmal schräge Blicke ernte, wenn ich den Kram wieder grosszügig zurückbringe. Sie ist Nanny, Bügelfrau, Haushaltshilfe und Putzfrau. Aber alles zu 100%!Nur hat sie Waschmaschinenverbot. Seit sämtliche, weiße Hemdem, rosa wurden, aus unerfindlichen (roten Babysocken!) Gründen. Ach und kochen, das kann sie auch nicht. Das gibt sie auch zu und da ist sie stolz drauf. Trotzdem bringt sie mir jeden Freitag eine Rezeptidee mit. Ich weiß nich, ob das alles die Ideen ihrer Mutter sind, die ihrerseits ihren Haushalt schmeißt, aber sie funktionieren. Zumindest bei meinen Kindern. Denn diese Kochideen sind einfach nur kinderfreundlich, halbwegs gesund UND lecker.
Hier das „Saubere Hähnchen“, weil man alles im Ofen macht.
Also, ein
Hähnchen zerteilen, die Stücke mit Salz, Pfeffer, rotem Paprika (oder was auch immer sonst so schmeckt :)) und einem Becher Saure Sahne „einbalsamieren“.
Die Teile bei 180°C ca. 45 min im Ofen, auf Backpapier, backen.
Dazu:
Nudeln ZUSAMMEN mit TK- Erbsen und Karotten in Brühe, weich kochen.
ACHTUNG:
Bitte ausrechnen, welche Nudeln, wie lange und ebenso das Gemüse.
Wenn alles weich ist, das Wasser bis auf ca. 4 El. abgießen und einen halben Becher Sahne darunter rühren.
Für Erwachsene geht Joghurt, statt Hüftgold und noch etwas Schnittlauch, Frühlingszwiebeln und Coktail- Tomatos dazu.
Es ist „schlotzig“, dieses Gericht, aber es muss auch mal sein.

Ach ja, und sozialversichert ist meine Perle natürlich auch 😀

Porzellanmalerei

Ich fand in einem Eifel-Kaufe-Da-Alles-Laden eine tolle Idee. Windows Color-Farben zum einbrennen, auf Glas und Porzellan, bei 160°C im Backofen. Musste ich haben. Sie nennen sich „Windows new art“ von Kreul und sind genauso zu verwenden wie Windows-Color Farben. Also wünschten sich Töchterchen und Söhnchen Motive und Mama malte…
Auch für mich, Tasse mit Stressness-Tasche;)
2012-03-08 16.52.112012-03-08 16.52.412012-03-08 16.53.012012-03-08 16.51.562012-03-08 16.53.23

? RTL2

Sieht grade jemand RTL2? Ich höre nur die Dialoge, weil ich nicht hinsehe. Echt ÜÜÜÜÜbelst. Sowas schwachsinniges muss man sich erst mal einfallen lassen! Finden die das lusig? Oder orginell? Klingt wie schnell zusammengeschustertes Modethema, Bibel, Iran…uhhhhhhh. Laber, laber,damit die Bilder irgendwie belabert sind. Ohhh no.

Crêpes und acht Jahre warten…

Meine Oma, Jahrgang 1923, eine liebenswerte, einfache, praktische Bauersfrau, lernte mit 17 meinen Opa kennen. Dann kam der Krieg. Sie verloren sich. 1943 erfuhr meine Oma, dass mein Opa in russische Gefangenschaft gekommen ist. Sibirien, irgendwo in einem Lager,Braunkohle abbauen. Sie bekam öfters Post, so wusste sie, dass er noch lebt. Sie wartete. Dann, als einer der Letzten wurde er befreit. Krank, abgemagert, kaum wiederzuerkennen. 1950 heiratete mein Opa meine Oma. Nach acht Jahren, warten, hoffen und lieben.
Früher, in ihrer alten Wohnung standen wir oft am Herd, backten Crêpes, bestrichen sie mit Quittengelee und meine Grosseltern erzählten. Von Zigarettendosen aus alten Konservendosen gebaut, Kriegs-Fotografen auf Motorrädern, Weihnachten mit Wollsocken-Fäden-Lametta an selbstgebastelten Holzbäumchen und der grossen Liebe, und das gemeinsam Sterne ansehen, das Einzige sein kann.

Hier mein Crêpes Rezept:

5 Eier
etwas Salz (weniger als Messerspitze)
1 Liter Milch
einen Stich geschmolzene Butter (oder Öl)
soviel Mehl, dass der Teig cremig, nicht wassrig aber auch nicht zu dick ist.
Alles verrühren, nicht mixen!
Öl in der Pfanne und
VIEL ZEIT!

Den Teig sehr lange stehen lassen, mindestens eine Stunde. Damit das Mehl quellen kann.
Backen und dann mit Quittenmarmelade, z.B. von „Bonne Maman“ bestreichen..