Meins

Manchmal geniesse ich lieber die Ruhe allein. Teile mein Glück nicht gern, denn es wird immer der Neid der Andere in der Luft liegen. Es ist traurig zu sagen, dass für mich selten das Gute geblieben ist, wenn darüber gesprochen habe. Egal was, immer wollte man es ebenfalls, so wie ich es hatte. Dass ich gekämpft, verloren, es verdient und mir nichts zugeflogen ist, interessierte nicht.

Ich behalte mein Glück in meinem Herzen. Es gehört nur ihm und mir. Keinem anderen Menschen. Wir haben dafür schwer gekämpft und ich glaube, dass mittlerweile alle guten Mächte auf unserer Seite stehen und das Böse einfach zurückschicken. Zurück zu den Neidern, die ständig an mir geknabbert haben.

Karma is a bitch… und ein Spiegel zeigt gnadenlos die Wahrheit.

Wir stehen noch unter Schock

Erst jetzt wird klar, was hier wirklich passiert ist. Der ganze Landstriche begreift erst jetzt, nachdem der erste Schock überwunden ist.

Wenn wir einkaufen, oder die Kids von A nach B müssen, sehen wir unmittelbar das ganze Ausmaß. Es ist unfassbar. Persönlich sind wir nicht betroffen, ausser den Inhalt einer Garage, die als Zwischenlager diente, da mein Mann ja gerade ausgezogen ist. Er hatte seine persönlichen Sachen dort. Aber es geht ihm gut und das zählt.

Facebook informiert und zeigt was fehlt. Seelsorger fehlen in Ahrweiler… Schneeschaufeln und Gerät. Trost und Unterstützung.

Es ist nicht mehr zu begreifen.

Monarchie

Gestern war der Grossherzog in Vianden, um die Schäden in der Stadt zu sehen und um mit den Anwohnern zu sprechen.

Ich habe viele Fotos gemacht. Ein grosser, gut aussender Mann. Sehr sanft und besorgt. Viele Feuerwehrmänner, Security, Reporter.

Vianden ist nicht so stark betroffen. Es ist viel Schlamm, viel Dreck, ein Teil der Hauptverkehrsstraße fehlt, aber im Gegensatz zu unserem Eifelkreis, ist nicht viel passiert. Hier tobt das Chaos. Dreck, Unrat, Müll, Schlamm und Trauer. Verzweiflung und eine fehlende tröstende Hand.

Alles gut

Wir wohnen zwar in der Nähe von den Katastrophenstellen, aber es geht uns gut. Unsere gemietete Garage mit Fahrrädern, Autoanhänger, Moped und Hausrat ist zwar vollgelaufen und so ziemlich Alles ist wohl auch kaputt, aber sonst ist nichts passiert. Wenn das Wasser weg ist, kann man erstmal schauen. Im Moment kommt keiner in die Nähe der Stellen, wo es am Schlimmsten ist .

Wir leben noch. Wer braucht schon Hilti, und Fahrrad, wenn er in den Bergen lebt?

Internet und Strom sind wieder da.

Es ist teilweise nicht möglich zu den nahegelegenen Supermärkten zu fahren, weil alle Brücken über die Prüm gesperrt sind. Unterspült, weggeschwemmt oder voll mit angespültem Unrat. Die Brücken der Kyll ebenso. In Gerolstein tobt der Bär. Arzttermine, Schule, sonstige Erledigungen fallen erstmal aus. Hauptsache wir bleiben heile.

Mir fehlen die Worte.

Vögelnde Vögel

In der zweiten Maiwoche haben wir uns Zebrafinken zugelegt. Ein riesiger Käfig war noch da. Zwei Mädels aus Ludwigshafen am Rhein, weil ich da gerade zu Besuch war und zwei Männchen aus Luxemburg, weil es hier das nächste Zoogeschäft ist. In Luxemburg haben die Tiere übrigens die Hälfte gekostet.

Gut. Soweit. Nach einer Woche fing es dann auch schon an, dass sich zwei feste Paare glücklich, immer wieder liebten. Okay. Unser Haus ist ein Haus voller Liebe und Glück, also habe ich sie einfach machen lassen. Das Ergebnis war ein Ei von Issi im Futternapf. Wir wieder ab, nach Luxemburg, Nest und Nistmaterial besorgen. Innerhalb von zwei Tagen bauten alle vier Vögel ein Nest. Die Mädels legten abwechseln Eier hinein und permanent saßen mindestens zwei Vögel darauf.

Heute war es dann soweit. Der erste fingernagelgrosse Zebrafink ist geschlüpft. So niedlich. Wie klein…. Nackt, aber mit Flaum auf dem winzigen Kopf . Unglaublich, wie schön die Natur doch ist.

Ich, Du, er, sie und meine Kinder

Nicht höflich, diese Reihenfolge, aber letztendlich ist es auch egal. Mein Freund, der Stiefvater, seine neue Freundin und ich…..

Wir sind alle erwachsen, tun Dinge, um Kinderaugen glücklich zu sehen. Jenseits von Logik, jenseits von blöden gesellschaftlichen Regeln, mit Vernunft, mit Verantwortung und mit Liebe und Dankbarkeit an die Vergangenheit. Ich danke Dir.