Mal ehrlich Mädels …

Ihr beklagt Euch über zuviel Stress.

Von jeder Disziplin zuviel.

Kinder, Karriere, Supermama und Wonderwoman , die ihr gerne werden wollt. Gerne so dastehen wollt.

Ihr fahrt mit dicken Autos, hoch und unübersichtlich, einen 600 m Schulweg, mittags…. die Bälger zum Ballett, zum Yoga und zum Reiten. Bei Maya und Mira mit Leopold zum Kindergeburtstag und kocht abends vegan. Mit Kokosöl und Avocado. Danke an den sterbenden Regenwald!

Der Olle macht das Unkraut im Steingarten mit Roundup weg und kauft später beim Aldi dann, das Bienenhotel für die Kinder.

Das Mineralwasser stammt aus Frankreich und Nestle regiert ganze Dörfer damit. Ist aber noch mehr mineralhaltig als Vulkansprudel und es ist französisch…… Muss man ja nicht erklären.

Ihr strickt und häkelt Einkaufsnetze, von denen die Wolle schon mehr kostet, als 56 wiederverwendbaren Papier oder Stoffmehrweg- Tüten.

Denken hilft. Arbeiten- Geld, Energie- Umwelt, weil Wolle gefärbt . Teurer Spaß

Ihr habt Empathie für kleine Katzen, andere Mütter, kranke Tiere und mindestens 50 min in der Stunde das Handy in der Hand. WhatsApp Gruppe für dies, Backspass-Gruppe für den Thermomix….. mit bunten Fondant verziert und Barbie in der Mitte von Kuchen. Jeder hat den Schönsten im ganzen Glukose- Zuckerland.

Ihr fliegt in Urlaub nach Santorini oder im Plattenbau Kreuzer in Ölsardinen Bettchen in die Karibik. Mit Stop in einem Emirat.

Das Schiff braucht Treibstoff und genauso das Flugzeug.

Davon könnten die Passagiere des Schiffes mehrere Jahre heizen, also jeder Passagier-wenn er statt der Kreuzfahrt das Öl zum heizen hätte, zuhause!

Ihr urteilt über Eltern, die das alles nicht tun und am Samstag mit den Kindern in den Wald fahren, ohne Laufrad und Fahrradanhänger – ökologisch unbedenklich. Die einfach nichts tun- außer staunen im Gras und Vögel beobachten. Oder Blätter sammeln für Bastelei an Regentagen. Mit denen stimmt was nicht- old School ist gleich rechts- oh mein …. das sind bestimmt AFDler oder Nazis ! Die grillen auch noch im Wald ! Tiere! Aber: Nur aus mitgebrachten Tupperdosen. Ha!

Ihr seit nachhaltig-

lebt bewusst und politisch korrekt. Schminkt und manikürt Euch perfekt.

Warum zum Teufel….. schickt Ihr Eure ältesten Kinder dann zum Klimawandel demonstrieren auf die Straße?

Statt Ihnen bei zu bringen, was man nicht tut, damit unser Planet gerettet wird!

Oder für den Anfang: Dem Kind solange am Tag zuhören und ansehen, dem Kind zusehen, statt wie sonst das Handy in der Hand haltet!!!

Soll angeblich auch Energie sparen.

U. A. : in Psychologen und ADHS – Tabletten.

Daphne‘s Dairy

Wunderbar Daphne‘s Dairy – klick hier

Ich hab vor drei Jahren diese Entdeckung gemacht und liebe es. Es ist einfach wunderbar. Oder besser gesagt: Zauberschön! Ein wunderschönes Bilder- und Ideenbuch. Ich versinke in sowas. Leider sind meine alten Exemplare beim Umzug verschwunden. Schade, denn Töchterchen findet die Hefte genauso großartig wie ich.

Seht es euch an!

Januar mit Hühnerbrühe

Irgendwie will das neue Jahr noch nicht so recht. Ich liege flach mit Kehlkopfentzündung und Verdacht auf Lungenentzündung. Allerdings könnte ich es aufgeschnappt haben, von Söhnchens Kurztrips in die Kinderstation der Universität. Viren fliegen überall, dort aber besonders.

Wie immer, wenn eins der Kinder krank ist, koche ich Hühnersuppe. Diesmal für mich, aber natürlich auch für die Crew.

Ein Suppenhuhn habe ich leider keins bekommen in unserem kleinen Edeka. Nur frische Hähnchenbeine. Drei große Schenkel und frisches Suppengrün.

Also:

Frisches Suppengrün (2 Packungen aus der Salatabteilung)

3-5 Hähnchenschenkel

2 Lorbeerblätter

2 Nelken (ganz)

1 Teelöffel Salz

2 Wacholderbeeren

2 Zwiebel

Bund Petersilie (glatt oder kraus) zum Schluss feingehackt dazu

Alles gut waschen und putzen , die Schenkel kalt abspülen, das Gemüse je nach Gusto schneiden. Ich mache lieber große Stücke, weil nicht alle in der Familie Gemüse in der Suppe mögen.

Die Zwiebeln ohne Fett kurz anrösten, das Gemüse dazu und dann mit Wasser ablöschen. Die Hähnchenteile und Gewürze ins Wasser geben und c. 3 Stunden köcheln lassen, bei kleiner Hitze.

Die Suppe mit Salz, einem kleinen Stück Butter (Haselnussgrösse) und Muskatnuss abschmecken…….. hmmm

Das Fleisch fällt dann irgendwann von den Knochen und man muss vorsichtig die Knochen herauslesen, wenn man die Brühe abseiht.

Et voilà- die Hühnersuppe für Körper und Seele ist fertig!

Das Einkaufszentrum

Die Kinder haben Schuhe gebraucht. Der erste Kampf ist immer das Geld. Manche Arbeitgeber zahlen nicht pünktlich und manche Exmänner auch nicht. Also erstmal mit ein paar Tagen Verspätung ins Geschäft. Nun ist es ja nicht so, dass meine Kinder nur ein paar Schuhe haben, aber wegen diversen orthopädischen Hilfsmittel eben immer nur ein paar, die sozusagen „totgetrampelt“ werden. Lieblingsschuhe müssen eben alles miterleben. Einen Tag vor dem ersehnten Einkauf löste sich der Schuh meiner Tochter förmlich auf. Die Sohle hing vorne ab und man sah schon, dass etwas nicht stimmte. Ich schämte mich schon, damit in ein Geschäft zu gehen. Töchterchen sah das lockerer.

Bei Kindern ist so ein Schuhkauf leider sehr oft. Einmal im Quartal. Denn Füße wachsen manchmal wie Salat, bzw. Kinderschuhhersteller konzipieren diese Schuhe nur für Kölner Kinder, die den ganzen Tag die Hohe Straße auf und ab laufen und nie Dreck, Pfützen oder Kühe sehen. Letzteres Übel für Schuhe ist eher die Kuhweide oder der Kuhstall…

Landleben ist komplett anders.

„Gummistiefel“ werden einige Mütter jetzt brüllen. Ja, sicher, aber Kinder sind spontan und meine Kinder sowieso. Da wird der Kuh oder dem Pferd auf dem Schulweg noch kurz „Guten Morgen “ gesagt.

Drei Paar Schuhe, alle abgerockt in 8-12 Wochen. Orthopädentermin, Einlagen…Aufwand, Zeit, Geld. Fahrerei und Tränen, weil der Glitzerschuh als Stiefelette in Rot eben nicht mehr da war!

Kinder also ins Auto und ab ins große Einkaufsvergnügen zu den Leuten mit der komischen Sprache.

Einkaufen in Luxemburg ist bedingt günstiger, da viele Non- Food Artikel nicht unsere hohe Mehrwertsteuer haben und qualitativ einfach hochwertiger sind. Milch, Butter und Kaffee sind sowieso günstiger. Sprit sowieso (1,15 € für Super!) also was will ich dann bei Deichmann und Co, wenn ich da die letzten Male zwar günstig mit drei paar Schuhen heimgefahren bin, diese aber teilweise den ersten Regen nicht ohne gravierenden Schaden überstanden haben.

Fuhren wir also ins noch unbekannte Umgebungsland und kauften Schuhe. Relativ schnell und extrem passend in allen (von meinen Kindern) erstellten Kategorien, so fanden wir. Sogar günstiger als in Deutschland erstanden wir Markenschuhe, die hier für mich eher uninteressant sind, da Lebensdauer und Preis nicht harmonieren. In Rekordzeit von 20 Minuten ohne Tränen oder Diskussion.

Ein relativ normales, schönes Einkaufscenter mit Tierbedarf, H&M und außerdem einem Baumarkt im Keller. Eine Art „Buttlers“ nur viel billiger, Parfümerien und der bekannte Kram eben. Möbelladen um die Ecke.

Herz, was willst Du mehr?

Danach noch zu „Delhaize“, ein großer Lebensmittelladen ähnlich wie „Rewe“, aber anders. Es gibt frische Pommes im Kühlschrank dort, die man statt tiefgefroren, zuhause gleich zubereiten sollte. Günstige Muscheln in kleinen Packungen oder in großen Beuteln, was mich dann stark an die „Metro“ erinnerte. Lach, frische Hummer, der noch im Glaskasten herumschwamm. Frisches Sushi von einem Mann in einem Glashaus direkt in der Fischabteilung. Meine Kinder lieben Sushi und Töchterchen schlug zu.

Die Luxembourger lieben kleine Häppchen mit allen möglichen süßen oder herzhaften, leckeren Inhalten. Pasteten, irgendwas aus Blätterteig, mit Fleisch, Gemüse oder eben süß. Meistens sind sie tiefgefroren und auch wieder in Familienpackungen zu haben. Es gibt sogar Toast in 3x3cm großen Stücken mit Käse und Schinken dazwischen, zum „einfach-in den-Ofen-schieben“! Sicher ist noch eine geheime Soße dazwischen, den die Luxembourger lieben Senf- und Remouladensauce in allen erdenklichen Variationen. Andalusische Soße ist mein derzeitiger Favorit. …

Wir haben seit Jahren keinen sooooo gut sortierten Supermarkt gesehen und gerade mit Kindern ist dann so ein Besuch mehr als lustig, wenn man ohne Einkaufswagen unterwegs war, weil man ja „nur“ Brot kaufen wollte.

Die Frau an der Kasse kauderwelschte mich dann auch noch wegen Bonuspunkten und Rabatte für Bratpfannen und Jamie Oliver- Ausrüstung zu. Gott sei dank in verständlichem Französisch, mit Luxembourgerplatt hätte ich garantiert noch einen Tischgrill mitgekauft, aus Versehen, weil ich kein Ton verstanden hätte.

Habt ein schönes Wochenende!

Auspacken

Sagen wir so- gelandet. Wir packen aus und erkunden die neue Heimat.

Luxemburg ist schön. Einkaufen von Sprit und Tabak sehr günstig, aber kaufe nie bei Cactus….. denn da sind die Preise sensationell bodenlos. Ein kleines (!) Glas Nutella kostet stolze 8 Euro.

Sicher gibt es Aldis und eine Art Lidl und so etwas wie Kik- aber wer braucht eigentlich den ganzen Konsum, wenn man eine ordentliche Bäckerei und einen ordentlichen Metzger direkt vor der Haustür hat. Einen Palast von einem Altenheim hat unser Dorf auch, wir haben uns schon überlegt, ob es nur privilegierte ältere Menschen da hinein schaffen, oder ob man ein Haus der Stadt vererben muss dafür.

Die Kinder kauderwelschen sich so durch- neben Deutsch gibt es Französisch Unterricht und Luxemburgisch. Eine Mischung aus Englisch (das hat was mit den stationierten Amerikanern zu tun), Französisch und Deutsch, ergibt sehr faul und grammatikalisch natürlich sehr abenteuerlich eine absolute Geheimsprache: Das Platt!

Fangen meine Kollegen an sich zu unterhalten, bin ich schnell weg, um mir unangenehme Witze oder was auch immer zu ersparen, so denke ich zumindest. In Wirklichkeit wurde aber über die neue Freundin eines Kollegen gelästert, die einen extrem breiten Hintern zu haben scheint. Verstanden hatte ich irgendwie einen Streit mit einem Pferd, dessen Leistungen sehr anstrengend eingefahren werden müssen…. oder sowas in der Richtung.

Sagen wir mal so- es gibt kein online Wörterbuch für diese Art der Sprache und es ist von Dorf zu Dorf vollkommen verschieden. Alles klar? Kapitulation spätestens bei der Weihnachtsfeier- wir wollten auf den Schießplatz. Das wird sicher spaßig.

In Latein war ich auch nie gut. Archimedische (oder war es Pythagoras???) sprach in meiner Lateinarbeit nämlich auch: …. „Hey, Depp! Zerstöre bloß nicht meinen Zirkus!!!“

Stilblüten

Kind (7) sitzt auf Toilette. Ich in der Küche. Kind sehr laut: „Riechst Du den Triumph?“

?????????????

Ohne Kommentar

Selbiges Kind hat sich selbst vorne die Haare geschnitten. Ein Pony ist es nicht. Irgendwie zu kurz und es steht senkrecht nach oben. Der Bruder (9) zu ihr: „Ahhh, jetzt hast Du eine Vorderglatze!“

Kind (6): „Ich glaube ich bin schlug!“

Ich:“Schluuuug???“

Er:“Ja schlug, quasi schlau und klug!“

Familienwahn

Quelle: Markus Brandl- Facebook

Lieber Paul,

gestern haben Mama und ich uns eine Kita für dich angesehen. Wir und ca. 15 weitere Elternpaare. Eigentlich sollte dies eine einfache Führung durch die Räumlichkeiten werden. Es wurde ein Wettbewerb. Alle Anwesenden gaben sich größte Mühe, der Kitaleiterin ja zu gefallen. Sie prahlten mit ihren Gehältern, ihrer Flexibilität, versprachen, sich auch ehrenamtlich für die Kita zu engagieren. Sie wollten einen Platz für ihr Kind – unbedingt! Zwei der Elternpaare hatten sogar einen Familienlebenslauf dabei. Familienlebenslauf! Herrje, ich wusste noch nicht mal, dass es so etwas gibt.

Dieses Werben war nicht nur nervig und anstrengend, viel schlimmer noch, es war ansteckend. Irgendwann ertappte ich mich dabei, wie ich selbst meine Errungenschaften aufzählte und mit dir angab: „Unser Paul lernt ja gerade auf die Toilette zu gehen. Darum müssten sie sich also schon mal gar nicht kümmern! Hier unser Töpfchenprotokoll!“

Das Ganze erinnerte mich an unsere damalige Wohnungssuche in Köln. Auch dort kämpften wir mit anderen Pärchen um die beste Wohnung. Auch dort brachte man eine komplette Bewerbungsmappe mit. 100 Bewerber und nur einer konnte der glückliche Gewinner sein. Nur einer hatte die Chance, in der Nähe seiner Arbeitsstelle wohnen zu können und nicht jeden Tag 80 Kilometer pendeln zu müssen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Nein, es ist sogar noch schlimmer geworden. Aber weißt du, solch eine Wohnungssituation würde Papa ja auch noch in Kauf nehmen, wenn auch zähneknirschend. Dass sich aber dieselbe Entwicklung gerade in der Betreuung unserer Kinder, unserer Zukunft abzeichnet, macht mich richtig wütend.

Was läuft hier nur verkehrt?

„Sofern Sie keinen Kitaplatz bekommen,“ waren die Abschlussworte der Kitaleiterin, „können Sie einen Platz ja immer noch einklagen. Steht Ihnen vom Gesetz her ja zu! Also nur zu!“

Nur zu, Paul. Einklagen! Du willst spielen? Ach sorry, Papa braucht leider die Zeit, um die Klage vorzubereiten. Weihnachten fällt dieses Jahr übrigens aus, das Christkind organisiert dir gerade einen Kitaplatz und braucht dafür ordentlich Taler. Vielleicht formuliere ich das alles etwas zu überspitzt, aber wir haben das Jahr 2017 und können noch nicht mal eine reibungslose Kinderbetreuung organisieren. Wir zahlen den Erzieherinnen und Erziehern viel zu wenig Lohn, bieten jungen, talentierten Menschen keine Anreize, diesen Beruf zu erlernen, bringen dieser Berufsgruppe viel zu geringe Wertschätzung entgegen. Dabei ist ihre Verantwortung so groß, ihr Wissen so wichtig. Eine schwarze Null ist in Deutschland wichtiger, als eine Investitionen in unsere Zukunft.

Ich hoffe, dass, wenn du diesen Brief liest, die Menschen anders denken und sich etwas verändert hat. Dass es genügend Raum für dich, für euch Kinder gibt. Dass Erzieherinnen ordentlich bezahlt werden. Dass sie respektiert und ja, bewundert werden.

Dein Papa

PS.: Ihr dürft den Brief gerne teilen!

IQB-Bildungsstudie – Kinderpsychiater nennt Gründe für schlechte Ergebnisse

Artikel

Ich finde, dass Dr. Winterhoff es auf den Punkt bringt. Aber das Allerschlimmste ist, dass man als Eltern, die sich nicht an das allgemeine Helikopterverhalten anpassen, sofort als suspekt dargestellt wird. Ich hasse Stevia- Muffins und bin der Meinung, dass ich nicht alle drei Tage irgendetwas einkaufen muss, weil in der Schule „gesundes Frühstück“ erklärt wird. Meine Kinder wissen, was gesund ist und ich habe wirklich wenig Nerv, mich alle drei Tage den halben Tag mit einem Schulanliegen zu beschäftigen. Sind Helikopter Eltern gelangweilt und deshalb so emsig, weil sie sonst keiner Beschäftigung nachgehen? Oder sind es mittlerweile Heli- Lehrer? 

Besser, schöner, weiter… und immer schön die Eltern integrieren. Die haben ja schließlich „nur“ ihren Job!
Ich bin Anti- Heli- Mama und nur so klappt es. Old School mit kurzen knappen Ansagen. Leider auch auf Krawall gebürstet, wenn diese nervenden Stevia- Muffins- Mamas mich angehen, wenn ich Äpfel (ganz und ungeschält!) einpacke, ganz ohne Lachgesicht und Sternenstempel in die Schale geritzt… Oder Lehrer, die denken, dass man jeden Nachmittag losrennt und für den nächsten Tag Obsteller- Obst einkauft oder schnell noch 50 Muffins für den Wandertag backt, der mittlerweile alle drei Wochen stattfindet…

Bringen wir es auf den Punkt: Schlimmer geht nimmer!