Das Brot

„Schatz, das Ei fehlt!“ sie schaute verdutzt. Das Brot krümelte und er grinste in sich hinein…spitzte die Lippen und sah sie über seine Brille kurz an. „Das Ei, am Brot, das hält das Mehl zusammen. Bindung. Das Ei macht Bindung!“ Er zuckte kurz mit den Augenbrauen und schmatzte künstlich, sichtlich amüsiert über ihr verblüfftes Gesicht.

„Ich dachte, Du kannst nicht kochen und backen?!“

„Nein, kann ich auch nicht. Aber das weiss ich. Zufällig. Zufällig weiss ich nur das . Du musst da Ei dran tun. ..aber es tut schmecken! “

Hier ist nun das Rezept. Weizenbrot mit Ei :

500g Mehl, Dinkel oder Weizen

80g Hefe oder 2 Beutel Trockenhefe

300 ml lauwarmes Wasser

3 El Pflanzenöl.

100g Haferflocken

2 Eier, 1 TL Salz

1 Prise Zucker um die Hefe anzusetzen.

Außerdem sollte man ein Gärkörbchen besitzen. Das erleichtert das Brotbacken.

Erst die Hefe mit etwas Zucker und warmen Wasser kurz ziehen lassen. Das Mehl mit dem Salz mischen und unterrühren. Haferflocken, das Öl und die Eier hinzu kneten. Erst im Knettopf 30 Minuten gehen lassen und dann im Gärkörbchen nochmals 30 Minuten gehen lassen. Auf ein Blech mit Backpapier setzen und im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad, 1 Stunde backen. Vorsicht, Brot mehlen vorher. Farbe beim Backen beachten. Wasser unten in einer ofenfesten Schale hineinstellen.

Musik gibt’s auch dazu…. Lächel….
Das gleiche Rezept, aber mit Schwarzkümmel bestreut

Brot mitohne Mehl

Da ich immer weniger Mehl vertrage, habe ich mir Alternativen gesucht.

Haferflocken z.Bsp.

Für dieses Brot benötigen wir, laut meinem Rezept:

250g zarte Haferflocken

250g körnige Haferflocken (oder allgemein Dinkelflocken)

500g Naturjoghurt oder für die Variante Low carb, Quark ….. dann aber noch zwei Esslöffel Milch, da der Teig sonst zu fest wird.

2 Eier und etwas Margarine um die Form einzufetten

2 Päckchen Backpulver

Einen halben Teelöffel Salz.

Wahlweise Kümmel, Brotgewürz, Anis oder was Euch so schmeckt.

Die „nassen Zutaten“ mit dem Backpulver und den Gewürzen verrühren und dann die Flocken hinzu . Bis sich ein gut klebriger Leib formen lässt. In die Backform und 1 Stunde bei 175 Grad Ober- und Unterhitze backen. Dann noch 10 Minuten mit einer zweiten Backform oder Glasform abdecken und weiterbacken.

Das Brot ist nach 70 min fertig, wenn es leicht braun ist.

Ich habe sogar statt Backpulver 2 TL Natron genommen, da der Joghurt mit seiner Säure, das Backpulver in Verbindung mit dem Natron ersetzt.

Extratipp: selbstgemachten Kefir (günstig und selbst gemacht) statt Quark oder Joghurt, und dann etwas schwarzen Kümmel oben drauf…..

Leider waren die Kids schnellere, als ich mit dem Foto

Hefe aus Datteln

Nachdem wir akuten Hefemangel in der Eifel beklagen, nun meine Version des Vermehrens von der sogenannten wilden Hefe:

Also erstmal drei Datteln und 100ml Wasser und 100g Zucker fünf Tage stehen lassen. Immer morgens und abends schütteln und kurz die Flasche öffnen. Ich habe diese braunen Bügel- Bierflaschen dafür verwendet.

Nach fünf Tagen habe ich die fertige Hefe in ein Gefäß und lagere sie im Kühlschrank mit Folie bedeckt.

Die Hälfte habe ich wieder mit 100g Zucker und 200g Mehl und 200ml Wasser für den Vorteig angesetzt. Siehe unten.

Den verwende ich zum Backen. Hier ist Zeit ein wichtiger Punkt. Geht dem Teig und der Hefe Zeit!

Wer möchte kann das Hefewasser weiter füttern und so immer weiter vermehren (mit Zucker füttern), oder den Hefeteigansatz einfrieren.

Mehl haben wir leider nicht mehr, es ist seit Tagen im Umkreis von 25 Kilometern ausverkauft. Ich habe jetzt angefangen Getreide zu mahlen….

Scheisse….. ist das langsam …..

Oder so:

Crêpes und acht Jahre warten…

Meine Oma, Jahrgang 1923, eine liebenswerte, einfache, praktische Bauersfrau, lernte mit 17 meinen Opa kennen. Dann kam der Krieg. Sie verloren sich. 1943 erfuhr meine Oma, dass mein Opa in russische Gefangenschaft gekommen ist. Sibirien, irgendwo in einem Lager,Braunkohle abbauen. Sie bekam öfters Post, so wusste sie, dass er noch lebt. Sie wartete. Dann, als einer der Letzten wurde er befreit. Krank, abgemagert, kaum wiederzuerkennen. 1950 heiratete mein Opa meine Oma. Nach acht Jahren, warten, hoffen und lieben.
Früher, in ihrer alten Wohnung standen wir oft am Herd, backten Crêpes, bestrichen sie mit Quittengelee und meine Grosseltern erzählten. Von Zigarettendosen aus alten Konservendosen gebaut, Kriegs-Fotografen auf Motorrädern, Weihnachten mit Wollsocken-Fäden-Lametta an selbstgebastelten Holzbäumchen und der grossen Liebe, und das gemeinsam Sterne ansehen, das Einzige sein kann.

Hier mein Crêpes Rezept:

5 Eier
etwas Salz (weniger als Messerspitze)
1 Liter Milch
einen Stich geschmolzene Butter (oder Öl)
soviel Mehl, dass der Teig cremig, nicht wassrig aber auch nicht zu dick ist.
Alles verrühren, nicht mixen!
Öl in der Pfanne und
VIEL ZEIT!

Den Teig sehr lange stehen lassen, mindestens eine Stunde. Damit das Mehl quellen kann.
Backen und dann mit Quittenmarmelade, z.B. von „Bonne Maman“ bestreichen..