Zeit

Obwohl ich neuerdings Zeit für alles Erdenkliche und Mögliche hätte, habe ich keine Zeit. Corona und Ferien haben aus unserem Zuhause ein stark kindlich geprägtes Umfeld geschaffen. Mehr so Typ: Wimmelbild.

Ich versuche wieder Ordnung zu machen, Dinge zu organisieren und zu planen. Obwohl genau das eigentlich noch unmöglicher geworden ist, als vorher. Corona sei Dank, schleppen die Kinder täglich alle ihre Schulbücher hin und her, denn man weiß ja nie, ob die Schule morgen noch auf hat…

Und Corona sei Dank, schieben wir auch keine Termine mehr vor uns her, in der Angst, vielleicht morgen schon überhaupt nicht mehr zum Zahnarzt zu können. Oder Friseur oder, oder….

Stress.

„Unterstützt lokale Unternehmen und kauft nicht online!“ Auch so ein Ding. Würde ich ja gerne, aber mit Atemschutz und sowieso dauernd atemlos, in 13 verschiedene Geschäfte zu hetzen… und dabei noch 35 Kilometer zurückzulegen. Sorry, das leiste ich zur Zeit nicht.

Stress.

Ständig bin ich bedacht, möglichst wenig mit den Schnüffeltüten zu machen, ständig bin ich atemlos… Attest? Sicher hab ich, aber trotz Attest erhält man böse Blicke und wird angepöbelt.

Ständig desinfizieren, Abstand einhalten und vor allem sich dann echt zusammenreißen, wenn permanent Leute stänkern, wenn ich im Schuhladen, wo wir Turnschuhe für die Kids kaufen, einen Asthma- Anfall bekomme und mir dann in Panik die Maske vom Gesicht reiße….

Noch mehr Stress!

Übrigens bekommen meine Kinder komischen Husten und Pickel von der Maske. Trotz korrekter, hygienischer Maßnahmen … Maskenwechsel und Desinfektion.

Wenn das gesund sein soll, schützen soll und keine Langzeitschäden verursacht fresse ich einen Besen.

Liebe Julia …

oh ja, wir kennen uns, schon ewig… deswegen kann ich auch den Nachnamen weglassen. Schön, dass Du Dich für Hunde einsetzt. War bestimmt nötig. Aber was ist eigentlich mit den Schweinchen und Rindern? Die wir hegen und pflegen und sie dann essen? Die haben keine Existenzberechtigung? Kein Recht auf ein Leben ohne Qual und Schmerz?

Klar, wir fressen die ja nur.

Geld und Lobbyisten verderben bekanntlich den Charakter.

Eitelkeit übrigens auch.

Bild: Netzfund

Schöne Grüße

Prüm, der Nabel der Eifel

Meine Häkelnadeln werden jetzt in Prüm verkauft. In einer Buchhandlung.

Die Buchhändler sind jene Leute, die aus Romanen entsprungen sein könnten. Sanft, ruhig, sehr nett, tatsächlich etwas in diese „andere Welt“ eingezaubert. Die Frau erinnert mich an Beatrice aus dem „Buchland“. Es ist schön, dass es das noch gibt. Dass es noch Bücher und Leser gibt! Wirklich ein toller Buchladen.

Es ist eine kleine Sache, aber für die Kinder und mich bedeutet das die Welt .

Video

Videokonferenz heute im Laufe des Tages….

Erstmal Büro aufräumen, denn Wohnzimmer fällt aus, weil die Kinder und kein Verständnis….. Ferien … Urlaub … „Mama geh in Dein neues Büro dafür!“

Ja, die Idee ist gut. Aber das Büro sieht aus wie nach meiner Kinderzimmerrenovierung 1992 im Haus meiner Eltern. Als Mutter hortet, sichert und konfisziert man Spielzeug vorzugsweise im eigenen Büro.

Garten? Zu hell, zu laut zuuuuu grün. Ein „Städter“ hat wohl wenig Verständnis für 1000m Grünfläche ums Haus und Mücken während des Meetings.

Ein Pflaster ?! Der Vorschlag kam von meinem Sohn, der gerne die Kamera am Laptop abklebt, weil er sich beobachtet fühlt. Naja, Sinn eines Videochats nicht verstanden.

Warum eigentlich Video Chat? Früher hat man auch telefoniert. Das ging auch.

Mich stört auch so „im Laufe des Tages“. Gut, es ist Sommer, es sind Ferien und wir befinden uns in einer Pandemie. Aber ich mache auch manchmal Sachen, während eines Tages, wo ich durch einen Video Call nicht überrascht werden möchte. Beim Kochen, Gassi gehen oder auf dem Klo …

Also Pflaster ! ? Isolierband fällt nicht gleichauf und ich komme vor den Kindern nicht in Erklärungsnot.

„Kinder, wenn das Laptop klingelt, die Kamera ist kaputt !“ „Mama, warum nimmst Du dann nicht das IPad? Oder das Handy???!“

Erwischt.

Unsere kleine Welt …

… hat eine Mutter verloren. Eine Mutter, wie man sie selten findet. Eine Kämpferin. Einen Teil meiner Kindheit und Jugend. Eine Freundin.

Ich höre ihr Lachen und ihre Träume durch den Schlafsaal hallen. Wir haben uns verloren.

Ich denke an Dich. Mach’s gut, liebe Freundin.