Nebenwirkungen

Es ist gruselig.

Soviel dazu. Man kann kaum schlucken, weil man das Gefühl hat, Steine im Hals zu haben. Große Steine. Man kann kaum atmen, weil das gleiche Gefühl einem die Luft nimmt.

Man schält sich- Hände, Füße, man kann kaum gehen. Jeder Schritt schmerzt.

Die Haare sind sowieso weg- die Psyche automatisch mit.

Alles schmerzt.

Die Wirbelsäule, weil irgendwie das Bilden von Leukozyten schmerzhaft ist- man hat das Gefühl, man zerfällt. Ich möchte die genaue Erklärung gar nicht hören !

Pilze im Mund, Magen und Speiseröhre. Wund.

Essen geht nicht wirklich gut. Entweder es ist zu säurehaltig und brennt, oder rutscht nicht in den Magen. Die Übelkeit macht den Rest.

Ich möchte nicht mehr aufstehen, nicht mehr kämpfen, aber wenn ich liege, bekomme ich keine Luft.

Irgendwo hat es Sinn und irgendwann hört es auf.

Bis dahin hat man dann auch endgültig die Endlichkeit und Sinnlosigkeit seines Lebens begriffen.

Was ist nur passiert?

Politik und Zeitgeschehen ist überall präsent. Man braucht nicht zu erklären, erläutern, verstehen fällt wohl auch aus.

Klimawandel, Plastikflut, Demonstrationen, Elektro – Autos, die Grünen und jede Menge Dummheit.

Unüberlegt und übermotiviert ist die neue Richtung. Hauptsache ökologisch abbaubar und freundlich. Ob das Freundliche nun die Umwelt, oder Räuber und Verbrecher betrifft ist vorerst ja egal. Wer nicht freundlich ist, ist ein Nazi. Punkt.

Wer Greta nicht mag, wird gemobbt, wer gemobbt wird, ist automatisch ein AFDler und auch ein Nazi. Das ist Oberstufenlogik an deutschen Gymnasien im Jahr 2019! Vorsicht!

Was wir hier im Moment erleben ist ein Rückwärtssalto des alten Themas. Wir werden wieder in alte Zeiten verfallen, nur diesmal wird es nicht braun und hässlich, sondern bunt und laut, mit Plastik wird man sich die Mäuler stopfen, wir werden daran ersticken… Unfähig zu erkennen, wie leicht beeinflussbar und dumm wir Deutschen doch sind.

Endlich…

Eine Entscheidung, die Leben rettet.

Grundsätzlich sind Behandlungskosten ein großes Thema bei Krebs. Viele Leistungen müssen privat gezahlt werden, deswegen freue ich mich, dass die wichtigste Untersuchung, für bestimmte Arten des Krebses, nach der Diagnose, endlich übernommen wird.

https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/biomarker-test-bei-brustkrebs-diesen-kampf-wollte-ich-unbedingt-gewinnen-a-1273594.html

Netzfund

Im Internet gefunden und sehr gelacht…..
Etwas schlüpfrig…. muss ich aber irgendwo loswerden ….
Kaltwachsstreifen, wie man sie nicht anwendet.
Mein Abend begann, wie jeder andere Abend unter der Woche auch. Ich komme nach Hause, mache etwas zu Essen und spiele mit den Kindern. Dann überkommt mich ein Gedanke, der mir für die nächsten paar Stunden schmerzhaft in meinem Kopf nachklingen wird: ‚Vielleicht sollte ich mal wieder das Waxing-Set aus meinem Kosmetikschränkchen heraus kramen.‘
Also stürze ich mich in meinen Untergang: Das Badezimmer. Es ist eines dieser ‚Kaltwachs-Streifen Sets‘: Kein lästiges Schmelzen von klumpigem, heißem Wachs. Man muss einfach die Streifen in den Händen reiben, woraufhin sie warm werden, sie voneinander lösen und ans Bein drücken (oder wo auch immer) und dann das Haar heraus reißen.
Null Chaos. Null Aufwand.
Wie schwer kann das schon sein?
Ich meine, ich bin kein Genie, aber ich bin technisch so sehr bewandert, dass ich das schon hinbekomme. (Das glaubst auch nur du!)
Also hole ich einen der dünnen Streifen aus der Packung. Jeder davon besteht aus zwei aneinander klebenden Wachsstreifen. Anstatt sie in den Händen zu reiben, tritt meine Genialität zu Vorschein: Ich hole meinen Föhn heraus und lass es auf gefühlte Tausend Grad aufwärmen. (Kaltwachs, ja….richtig!)
Ich lege den Streifen auf meinen Oberschenkel. Ziehe die Haut drum herum straff und reiße.
Es funktioniert!
Okay, es war nicht das beste Gefühl, aber es war gar nicht mal so schlimm. Ich kann das! Haarentfernung kann mir nichts mehr anhaben!
Ich bin She-rah, Kämpferin aller unberechenbarer Körperhaare und Schöpferin seidiger Haut der Extraklasse.
Nachdem ich nach den Kindern gesehen habe, mache ich mit dem nächsten Kaltwachsstreifen weiter. Ich gehe zurück ins Badezimmer, für die ultimative Haarbekämpfungsmeisterschaft.
Ich lass meine Hosen fallen und setze einen Fuß auf die Toilette.
Ich wende die selbe Prozedur an, lege den Kaltwachsstreifen auf die rechte Seite meiner Bikini-Zone auf, bedecke die rechte Hälfte meiner Mumu und reiche zurück bis zur Innenseite meiner Po-Backe (es war ein langer Streifen)…
Ich atme tief ein und mache mich bereit… RRRRREISS!!
Ich bin blind!!! Blind vor Schmerz!!.. OH MEIN GOTT!!!!
Nachdem mein Sehvermögen zurück gekehrt ist, konnte ich sehen, dass ich nur die Hälfte des Streifens abgezogen habe.
MIST!
Noch ein tiefer Atemzug und REISS!
Alles dreht sich und ich sehe Sterne.
Ich glaube, ich muss mich übergeben.. bleib bei Bewusstsein… bleib bei Bewusstsein.
Höre ich da etwa Trommelschläge??
Atme, atme… OK, alles wieder gut.
Ich will meine Trophäe sehen – ein bewachster Streifen, genau der, der mich so viel Schmerz gekostet hat, mit meinem haarigem Pelz daran klebend. Ich will vor Freude Luftsprünge machen. Das ist mein Triumph über meine Körperbehaarung. Ich halte den Streifen hoch!
Da ist kein Haar dran.
Wo ist das Haar???
WO IST DAS WACHS?
Langsam schaue ich nach unten, der Fuß immer noch auf der Toilette. Ich sehe das Haar. Das Haar, das auf dem Streifen sein sollte.. was es nicht ist! Ich fühle.. Wachs!
Ich gehe mit meinen Fingern über die sensibelste Stelle meines Körpers, die jetzt von Wachs und verfilztem Haar bedeckt ist. Dann mache ich den nächsten GROSSEN Fehler.. Weißt du noch, der Fuß, der auf die Toilette gestützt ist? Ich weiß, ich muss etwas tun. Also stelle ich den Fuß runter.
Blöde Idee! Meine Po-Backen kleben zusammen! Ganz blöde Idee!
Ich watschele wie ein Pinguin durch das Badezimmer und denke darüber nach, was ich tun soll, während mir folgender Gedanke durch den Kopf schwirrt: ‚Bitte lass mich jetzt nicht pupsen müssen. Mein Gehirn könnte platzen!‘
Was kann ich tun, dass das Wachs schmilzt?
Heißes Wasser! Heißes Wasser lässt Wachs schmelzen!!
*FALSCH!!!!*
Ich krieche in die Badewanne: Das Wasser ist etwas heißer als das, was dazu verwendet wird, um Kriegsgefangene zu foltern oder um Operationsbesteck zu sterilisieren. Ich sitze.
Das einzige, das schlimmer ist, als deine unteren Regionen verklebt zu haben, ist wohl, dass deine unteren Regionen aneinander kleben und dazu noch am Boden der Wanne kleben… in kochend heißem Wasser.
Das, ganz nebenbei, nicht das kalte Wachs schmelzen lässt.
Also klebe ich nun am Badewannenboden, als hätte ich mich selbst an das Porzellan zementiert. Gott segne den Mann, der mich vor einigen Monaten davon überzeugt hat, mir ein Telefon im Badezimmer zuzulegen.
Ich rufe meine Freundin an, von der ich mir sicher bin, dass sie sich vorher schon mal gewachst hat und weiß, wie ich hier wieder los komme. Das ist eine wirklich wundervolle Art ein Gespräch zu starten: „Also, mein Hintern und meine Mumu kleben zusammen am Badewannenboden!“
Eine kurze Pause.
Sie kennt keinen geheimen Trick für mich. Aber zumindest versucht sie, ihr Gelächter vor mir zu unterdrücken. Sie will wissen, an welchen Stellen genau sich das Wachs befindet, „Reden wir von Backen, oder Loch oder Mumu?“
Jetzt lacht sie laut… Das kann ich hören. Ich erzähle ihr die Kurzfassung und sie schlägt vor, die Nummer auf der Verpackung anzurufen.
JAAA!!! Genau! Ich soll mich zum Gespött der Nation machen!
Während wir verschiedene Lösungsvorschläge durchgehen, versuche ich, das Wachs mit einem Rasierer abzukratzen. Nichts fühlt sich besser an, als deine weiblichen Kostbarkeiten mit heißem Wachs getränkt, zusammen geklebt, am Boden der Badewanne fixiert zu haben, in super-heißem Wasser zu sitzen und dann zu versuchen, das hartnäckige Wachs zu rasieren.
Mein Gehirn arbeitet immer noch nicht. Meine Würde hat einen Abgang gemacht und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nach diesem Erlebnis eine posttraumatische Stresstherapie benötige.
Was hab ich denn jetzt noch zu verlieren? Ich reibe am Wachs und ….OH MEIN GOTT!!!! Der Schrei hat vermutlich die Kinder aufgeweckt und meine Freundin zu Tode erschreckt.
Es ist sooooooo schmerzhaft, aber das ist mir völlig egal.
ES FUNKTIONIERT!!
Es geht! Meine Freundin gratuliert mir herzlich und legt auf. Ich entferne den Rest des Wachses und bemerke dann zu meinem Leid und zu meiner Verzweiflung..
DIE HAARE SIND NOCH DA….UND ZWAR ALLE!
Also rasiere ich sie kurzerhand ab.
Junge, Junge, ich bin mittlerweile taub an der Stelle.
Nichts tut mehr weh.
Ich hätte mir mein eigenes Bein amputieren können.
Nächste Woche versuche ich es mit einer neuen Haarfarbe….

Ich bin

… tolerant, offen, ich hoffe gebildet.

Was ich aber nicht verstehen kann ist folgende Tatsache:

Ein Arzt aus Syrien, mit dreiköpfiger Familie, bekommt im Dorf eine große Wohnung, ein Auto, gesponsert vom Autohaus, ein Inneneinrichtung. Kleidung und Küchenutensilien, die gespendet wurde, wollte die Familie nicht.

Ich bin zum Amt, denn Waschmaschine, Auto, Kühlschrank jetzt auch und ich selbst sehr kaputt…..

Rechnungen offen- ich hatte zwei Jobs.

Medikamente, Zuzahlungen, das Krankengeld lässt auf sich warten…

Letzte Woche musste ich schriftlich erklären und bestätigen, dass meine Kinder kein Einkommen haben und keiner geregelten Arbeit nachgehen! Mein ältester ist zehn Jahre alt. Für Kindesunterhalt.

Porto und Zeit, inklusive Arbeit.

Jetzt, man denkt ja irgendwie, man bekommt Hilfe…

Das Amt: „Das tut uns leid, aber sie können sich gesund schreiben lassen und arbeiten. Ansonsten umziehen. Warum sind sie nicht privat abgesichert???“

Mehr können wir nicht machen.

Brustkrebs ist heilbar und Chemo macht Frau so nebenher… Nebenwirkungen? Ach was, das bekommen nur Weicheier…

Willkommen in Deutschland

Essen

Hält Leib und Seele zusammen. Im Moment Meine Seele. Gut ist, dass ich sowieso nicht zunehme. Die Chemie in meinem Körper macht Heißhunger.

Mein Fernsehprogramm hat sich auch verändert. Alles Anspruchsvolle ist mir zuviel, also sehe ich mir 5 Folgen „Rosenheim Cops “ oder „Der letze Bulle“ hintereinander an. Fein- mit Peking Ente im Bett. Am liebsten zwei Portionen mit extra Sojasprossen. Nun ja…

Am ersten Abend gab es Vollkornbrot und ungenießbaren Käse. Ich hasse Käsebrot.

Da sah ich bei dem Bayer eine Portion deftiges Essen mit Knödeln und hörte den Genuss über meine Kopfhörer. Das Krachen des Fettes und den begehrenden Blick des Partners auf das Essen des „Cops“.

„Es gabet a Laich!“ aus der Traum- Szenenwechsel …. und ich biss fast in die Serviette

Verzweifelt rief ich zuhause an:

Also…. ich brauche, unbedingt, dringend, wenn ich nach Hause komme… Jaaaa, rohe Klöße, jaaaaaaaa….. nein, die gibt es nicht eingefroren! Ich weiß, dann bestelle beim Metzger. Verdammt nochmal….. bitte! Ich will doch nur ein Weißbier und eine Schweinshaxe !

Stay strong

Er kam herein, grinste und meinte: „Die Frau aus dem Heli…. schon wieder hier?“

Ich hatte inzwischen ja nur noch einen 3mm Schnitt und Käppi auf und bekam runde Augen. Über den ganzen Nachmittag beobachtete er mich. Ich heulte, fluchte, bestellte mir chinesisches Essen und verzog mich permanent, mit einer Flasche Aleo- Vera Gel, zum Kopf einreiben ins Bett.

Schließlich stand er vorhin mit einer Schüssel, Rasierschaum und einem Rasierer vor mir. „Ich denke, ich sollte es tun, den sie sind zu schön, um ihre eigenen Haare gehen zu sehen!“

So saß ich eben gut 25 Minuten im Badezimmer und ließ mir von einem 24 Jährigem, sehr langsam und vorsichtig, meinen Kopf rasieren.

Sehr leicht, sehr zärtlich, sehr fürsorglich.

Auf seinem Unterarm steht

Stay strong

Diskriminierung

Meine erste Diskriminierung habe ich erlebt. Das war so unglaublich, dass ich mir ernsthaft Gedanken über unsere Gesellschaft mache.

Ohne Haare trage ich eine Mütze, man sieht nicht, dass sie weg sind. Augenbrauen und Wimpern sind noch da. Ich bin immer sehr gut angezogen und geschminkt. Der Stolz stirbt bekanntlich zuletzt.

Da ich ein künstlich lahmgelegtes Immunsystem habe, muss ich mich entweder extrem von kranken Menschen fern halten, oder Mundschutz tragen. Das sieht immer etwas blöd aus und ich vermeide es lieber.

Wartezimmer bei Ärzten sind tabu. Ich warte irgendwo separat, oder darf direkt rein. Jede Infektion mit etwas, kann mich umbringen.

Nun musste ich aber vier Stunden auf ein Gespräch in der Gynäkologie meines Krankenhauses warten. Man erklärte mir, dass das okay sei, da hier nur Besprechungen vor Chemotherapie oder Operationen stattfinden und keiner krank sei. Gut, ich bin geduldig.

Dann kam eine öffentlich stark erkältete Frau, mit extremen Husten und hockte sich neben mich und fing an, laut und unhygienisch zu hantieren. Wie von der Tarantel gestochen floh ich und setzte mich in die Sitzgruppe am Ende des Flurs.

Vor den Kreissaal.

Kaum saß ich zwei Minuten, begann eine schwangere Frau, mitte Dreißig etwa, bestellt zum geplanten Kaiserschnitt, allein und einem kleinen Köfferchen, mich zu fixieren. Sie hatte ein Buch über vegane Ernährung von Kindern in der Hand.

Dann ging es los!

Was ich mir denken würde, sie als Schwangere, mit meinem Erscheinungsbild zu b e l ä s t i g e n ?!

Sie war laut, wurde rot im Gesicht und schrie fast dabei. Sachen, die ich gar nicht wiederholen mag, und auch nicht registriert habe. Ich saß nur versteinert mit aufgerissen Augen und musste meinen Unterkiefer mit der Hand hochklappen.

Das allererste Mal in meinem Leben fühlte ich mich hilflos. Noch nie stand ich so leer und verbal ausgenockt vor einer keifenden Frau. Eine Schwarz- Afrikanerin mit einem wunderschönen senffarbenem Kleid und dem passendem Turban auf dem Kopf, erhob sich von der gegenüberliegenden Reihe und setze sich neben mich. Die Schwangere keifte weiter, ließ ihr Köfferchen stehen und rannte zur Anmeldung. Der Mann der Afrikanerin, ebenfalls sehr bunt und schön gekleidet setze sich neben seine Frau. Er hatte eine Glatze und keinerlei Kopfbedeckung.

Die Schwangere kam mit einer Arzthelferin zurück und deutete auf mich: „… ich finde das unverschämt, sich als Krebspatientin hier hin zu setzen! Haube auf dem Kopf und nicht schwanger!“

Ich war noch immer sprachlos. Die Arzthelferin perplex und sehr jung.

Ich sah aus dem Augenwinkel, wie sich der Afrikaner erhob. Langsam würdevoll. Er blickte die beiden an und sagte völlig akzentfrei: „Oh………..ich wusste nicht, dass man in Deutschland auch wegen fehlender Haare Diskriminierung erfährt, ist das ansteckend?“ Seine Frau nahm ihre Hand und zog sich den Turban vom Kopf, darunter ein glattrasierter Schädel. Die junge Arzthelferin riss den Mund auf.

Die Schwangere, offensichtlich etwas geistig schlicht, setze einen drauf: „Sie meine ich ja nicht! Ich meine ja die da!“ zeigte auf mich.

Die Frau neben mir, nahm mich am Arm und zog mich vom Stuhl. Mit einer sehr angenehmen, ebenfalls fast akzentfreien Deutsch sagte sie: „Ich wusste auch nicht, das Krebs ansteckend für Babys im Mutterleib ist. Es tut mir leid, ich habe Brustkrebs und ich entschuldige mich, wenn ich Ihnen jetzt böse Krankheiten geschickt habe!“ Sie lächelt etwas und sagte zu mir: „Kommen Sie, wir gehen einen Kaffee genießen!“

Ich noch immer unfähig etwas zu entgegnen.

Im Weggehen sagte der Mann zu der Schwangeren : „Ein Schwarzer Mann ohne Haare ist also kein Problem?“ Ohne eine Antwort gingen wir den Flur entlang und erst im Aufzug sah ich, das Madiba keine Wimpern mehr hatte.

Es wurde ein wunderschöner Vormittag.

Ein alter Freund

… liest und kommuniziert per Mainstreammedium mit mir. Seit Jahren treu und stoisch, tue ich es auch. Wir hatten die gleichen Lehrer, die gleichen Ideen und irgendwie noch eine Menge gemeinsam.

Dann hat er katholische Theologie studiert.

Ich habe ihn angebetet, jedenfalls bis dahin!

Er ist sehr erfolgreich, gerade eben wohl in Hongkong.

Hey Alex,

ich danke Dir, dass Du es gerade geschafft hast, sehr souverän meine Depression abzufangen und mich lehrst, dass man auch aus Tiefen, Höhenflüge starten kann. Sei es auch nur verbal. Ich kenne keinen Menschen, der so schnell, so gekonnt, Dinge auf den Punkt bringt.

Danke für diese kleine Schwärmerei – habe einen schönen Tag

Reflexion

Ein Reeblog von mir selbst.

Hach- ich durchforste ab und zu das Archiv….. sonst kommen zuviel Gretas- getarnt als Tesla- Auto- Erfindungen, in meine Welt….

Habe eben gelesen, in einem anderen Blog- „wie sieht wohl die Welt aus, wenn Du alle deine Gedanken unzensiert und unreflektiert preisgibst…..würdest Du darin leben wollen? “

Gegenfrage- bräuchten wir einen Blog, wenn wir immer unsere Gedanken vorher zensieren und reflektieren? Ist es nicht die Diskussion und Veröffentlichung, die uns hilft, emotional mit „unserer“ Welt klarzukommen ???

Außerdem, wehhhhhhhhhn interessiert durchdachtes, gefiltertes „Low Carb“ Geschreibsel in einem Blog überhaupt? Sind wir nicht lieber alle Spanner und Exhibitionist- weil es sonst langweilig wäre?

Nachtrag: Ist unsere Politik eigentlich nicht auch nur von Mobbing – Stalking geprägt? Sind wir nicht einfach nur neidisch, sensationsgeil und abgeklärt, weil es uns so vorgemacht wird . Wir ahnem nach. Zuckerberg und Google sei Dank. Stalker, Mobber und unfähige, unreife autistische Universalchenies … jedenfalls in der Meinungsäußerungslandschaft.

Drogen

Was Cannabis, also THC und CBD kann, wissen wir ja. Trotzdem treffe ich während meiner Chemotherapie immer noch Leute, die das nicht wissen. Im Jahr 2019, wo jeder weiß, was Greta Thunfisch zum Frühstück isst…… klar, oder?

Dinge, die mich schwer beschäftigen.

Leute mit Tumoren, die auch nach der 32. Chemotherapie keine Veränderung am Tumor diagnostiziert bekommen. Frauen, Anfang 40, mit Kindern.

Leute die Morphium fressen müssen, statt mit der gleichen Wirkung einen Joint zu rauchen. Um den Schmerz loszuwerden ist der Rausch übrigens wie nach einem halben (!) , ja- halben (!) Glas Sekt auf nüchternen Magen.

Mit Morphium schmerzfrei für 3-4 Stunden, bin ich 2 Stunden kaum ansprechbar, schade meiner Leber, werde abhängig davon (es ist Morphium!) und kann danach tagelang nicht auf Toilette!

Ich wäre mit Tabletten zugedröhnt, dürfte kein Auto mehr fahren und der Umgang mit meinen Kindern ist mit Morphium und Co. auch eher zweifelhaft, bis undenkbar für mich.

Zuhause also nicht.

Für mich sowieso nicht mehr! Mit Morphin und Co. sind nicht zum spaßen und ich habe mittlerweile einen großen Respekt davor.

Schmerzen- leider immer, denn Chemo tut weh.

Die Alternative ist also illegal. Sie wird nicht besprochen, unter den Tisch gekehrt.

In Luxemburg verkauft man Gras mit hohem CBD Gehalt und moderatem THC Anteil. Es soll ja auch schließlich Schmerzen nehmen.

Ich bitte das Thema zu googeln, denn das ist ein persönlicher Blog, für Informationen und Recherche habe ich keine Zeit und Kraft im Moment. Man liest es überall (grob formuliert!) : Cannabis und dessen Öle lassen Tumore verkleinern und verhindern Metastasen.

Bezugsquellen: Die Schweiz, Holland und Luxemburg

Legal, entweder im Bioladen, in Headshops, oder in der Apotheke.

Bewege ich mich damit nach Deutschland, mache ich mich strafbar.

Leute, vor allem die Polizei, die dann etwas von Betäubungsmitteln und Gesetz erzählen wollen, nimmt keiner mehr ernst, oder? Ein krebskranker Mensch kann das nicht mehr ernst nehmen.

Kann mir bitte jemand die Logik erklären???

Weise

Der Mann, der mich liebt, hat einen großen Kraftakt bewältigt. Wir haben viel miteinander erlebt, viel geschafft, aber das war viel verlangt. Er musste meine Haare abrasieren. Für einen Mann mit Pferdeschwanz eine Tortour.

Nachdem ich innerhalb von einem Tag, büschelweise mein Haar rausziehen könnte, war das die beste Lösung. Ich sehe jetzt aus wie Sinead O’Connor.

Wir waren den Rest vom Tag durcheinander. Sogar die Kinder. Keiner traute sich. Am Ende rettete ich selbst die Situation, indem ich Witze über Glatzen und Perücken machte. Fazit: Perücke ist zwar schön, fast wie vorher, aber Mama juckt es und Witze macht sie bessere mitohne Haare!

Geflogen

… bin ich zwangsläufig. Mit Morphium und Nitroglyzerin im Blut, sicher und geborgen in einem Hubschrauber der Luxemburger Rettungsstaffel. Ich weiß nicht mehr viel, nur, dass es die Ärztin gut roch und der warme Abendwind auf dem Landeplatz mich wieder zum Leben erweckte. Geräusche, Erschütterungen, ich war zwei Tage irgendwo zwischen hier und da. Unten und oben- drinnen und draußen. Hände, die mich halten, streicheln, mir Mut machen. Lachen, Augen, eine Nonne, die meinen BH schloss und mir über die Tränen strich.

Kein Verlangen, weder Durst, noch Hunger.

Schweiß- Hitze, das übliche kleben, der Desinfektionsmittelgeruch.

Das blubbern des Sauerstoffs über meinem Kopf und der dumpfe Schmerz, der mir meine Lebenszeit nimmt.