29.12.

Ich habe für diese Tage eine Angewohnheit.. Entweder war ich bisher in meinem Leben im Schnee, im Urlaub, bis nach Silvester, oder mit Leinwand, Farbe und kreativem Input irgendwo unterwegs. Selten war ich Zuhause an Silvester und den Tagen davor. Sehr selten.

Dieses Jahr, kein Urlaub, aber kreativer Schock für alle Bewohner dieses Hauses. Irgendwie muss ich das tun, was ich immer tue. Toben. Toben mit Endprodukt und bunt. Also. Legen fangen wir an.

Jeder bekommt Farbe, Holz, ich Metall, Leinwände oder Ton und looooos geht’s!

Rauhnächte

Es sind Rauhnächte. Ich räuchere, traditionell, weil man das in der Eifel so macht. Wäsche muss ich waschen, denn sonst bricht das Chaos aus. Also Tradition in kleinen Dosen. Heute backe ich Krapfen. Irgendwie mache ich das auch seit Jahren um diese Zeit. Warum? Keine Ahnung. Die Kinder lieben das.

Ich lerne gerade, wieder in meinem Bett zu schlafen. Allein. Selbst den Hund hab ich aus dem Schlafzimmer verbannt.

Es läuft wieder. Langsam. Schließen wir das Jahr einfach ab. Verpacken wie es und verstauen es im Schrank. Ganz unten…

Leer

Es wird Weihnachten. Seit Jahren hasse ich das. Es ist wieder so ein Jahr, welches man besser streicht. Eins mit Essen auf dem Herd und Kerze auf dem Tisch und keiner kommt. Die Kinder sind irgendwann im Bett. Stille. Die Leere ist unerträglich. Warten. Den ganzen Abend. Dann die Flasche Rotwein allein trinken und früher ins Bett, als sonst. Leere. Stille. Lichter, Gerüche und wenn es schlecht läuft, einen kompletten Braten allein für den Hund gekocht. Knödel, Rotkohl. Lebkuchen und volles Programm. Im Kühlschrank dann. Tür zu und Licht aus.

Sepia

Es gibt eine Technik, die ist sehr alt und wird jedem Goldschmied traditionell trotzdem immer weiter beigebracht. Der Ossa- Sepia- Guss.

Zwei Sepia Schalen werden auf der weichen Seite bearbeitet und die Form dazwischen gedrückt. Dann wird das Original entnommen und flüssiges Metall in die zwei zusammengebundenen Schalen gegossen. Ich habe es in meiner Lehre ein paar Mal gemacht. Gestank, Dreck und leider am Ende immer ein Werkstück, was ziemlich viel Material verbraucht hatte und immer sehr geschrumpft war. Der Schwund der Originalgröße liegt bei 30%, da die Form ja quasi wegbrennt.

Ich hab Feinsilber hier, zwei Sepia Schalen und schleiche drumherum….wie eine Katze um ihr Leckerchen. Eigentlich ist das Material momentan einfach zu teuer, um Spielereien für mich selbst zu machen. Aber es juckt in den Fingern. Den Geruch der verbrannten Kalkschalen hatte ich jetzt schon ein halbes Leben nicht mehr in der Nase.

Bilder Netzfund von einer Goldschmiede helmutschmidschmuck.de, der übrigens schöne Dinge fertigt.

Ich mag Ed

Ed Sheeran.

Nur wegen den vielen Eds in meinem Leben…

Ed Sheeran ist ein Geschichtenerzähler. Einer mit viel Gefühl und er trifft meistens den Punkt. Ohne Mühe. Er zielt, feuert und trifft. Ich mag Lieder mit schönen Texten. Und knackige Rocker, etwas mehr erwachsen aber dann bitte. Also mehr erwachsen heisst, sie dürfen auch schon grau sein, mittlerweile. Reife ist schön. Bon Jovi, Sting, Brain Adams. Irgendwie waren das meine Helden. Matchbox 20 und Thirty seconds to mars… Kings of Leon.

Ed Sheeran vermittelt in seinem neuen Album ein Gefühl. Ein Gefühl der verlorenen Zeit. Erinnerung die weh tut. Er trifft bei mir einen Nerv, der die Zeit uns allen freilegt. Etwa wie beim Zahnarzt… es schmerzt, bohrt und quält. Aber es ist nett und sauber, hell und steril. Irgendwie… auch in seinen Songs. Immer strukturiert. Er triggert mich. Im Moment mehr als sonst.

Für Ed 😉